Inhalt
Santa Lora, Kalifornien: Es beginnt an einem College. Ein junges Mädchen auf einer Party fühlt sich plötzlich müde, so müde wie noch nie in ihrem Leben. Sie wacht nicht wieder auf. Zuerst denken sie, es kommt aus der Luft, ein Gift, eine Art Virus. Aber niemand kann es nachweisen. Was auch immer es ist, es breitet sich rasend schnell in Santa Lora aus: Menschen werden müde, legen sich hin – und schlafen für immer. Sie sind nicht tot, sie wachen aber nicht mehr auf. Panik bricht aus, die Stadt wird von der Außenwelt abgeriegelt. Mittendrin: Eine junge Studentin, die an der Uni unter Quarantäne steht, ein Paar, das verzweifelt versucht, sich und ihr Neugeborenes zu schützen und zwei kleine Mädchen, deren Vater ihr Haus in eine Festung verwandelt.
Meine Meinung
Die Träumenden hat mich unglaublich fasziniert, gefesselt, irgendwie distanziert und doch abgeholt. Ein sehr interessantes Leseerlebnis, welches ich so bisher selten hatte und das mich doch irgendwie zufrieden und doch ratlos zurück lässt.
Der Schreibstil ist daran vor allem schuld, denn die Autorin schreibt recht distanziert. Man hat das Gefühl, das Geschehen eher wie ein Zuschauer vorm Fernsehbild zu erleben. Von der Ferne, ohne großen emotionalen Bezug und dennoch immer mitten dabei. Es ist komisch zu beschreiben, was ich beim Lesen gefühlt habe. Ich war mir lange Zeit nicht sicher, was ich überhaupt beim Lesen empfinde, aber dennoch hat mich die Geschichte abgeholt. Eine Geschichte, die sich wie ein Traum anfühl, an den man sich erinnert, dem aber die Einzelheiten fehlen ... falls ihr versteht was ich meine.
Durch die Vielzahl an Protagonisten fehlt der bestimmte Bezug, wir erleben mal einen Teil von jeder, mal von dieser Person, aber das stört nicht, ganz im Gegenteil. Irgendwie macht es dieses Buch besonders, zusätzlich zur Erzählweise. Auch im Handlungsplot passiert an sich nicht viel. Wir folgen den Geschehnissen und lassen und von ihnen mitreißen und treiben. Nichts ergreift uns wirklich tief im Leserherzen, aber dennoch lässt es uns auch nicht los. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, habe es wie in Trance einfach komplett durchgesuchtet und fühle mich nun seltsam schwerelos.
Einzig das Ende hat mich ein wenig unzufrieden zurück gelassen ...
Eine distanzierte, aber dennoch fesselnde Dystopie, die durch den Schreibstil einen kaum entziehbaren Sog entwickelt und unendlich faszinierend ist. Für mich ein Highlight im bisherigen Lesejahr, auch wenn es schwer zu fassen und zu beschreiben ist!
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Die Träumenden / Karen Thompson Walker / Harper Collins
Karen Thompson Walker
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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise kostenfrei von Harper Collins via Netgalley zur Verfügung gestellt, dies beeinflusst in keinster Weise meine Meinung und Bewertung!
Heyho Vivka,
AntwortenLöschenich muss gestehen, die Beschreibung erinnert mich erstmal schon sehr an "Sleeping Beauties" von Stephen und Owen King. Das war zwar nicht so distanziert und man erfährt, was die Schlafenden im Schlaf erleben, allerdings habe daran bereits ziemlich lange gelesen. Dementsprechend ist das hier bei dem distanzierten Schreibstil, den du beschreibst, wohl eher nichts für mich. ^^'
Daher danke für die Rezension!
Liebe Grüße
Esther
Ich hab bisher erst ein oder zwei Bücher von Stepen King gelesen und war leider nie so richtig begeistert ^^
LöschenHm vielleicht würde es dir ergehen wie mir und dennoch völlig fasziniert sein, vielleicht aber auch nicht, wer weiß ;)
Aber man muss ja auch nicht jedes Buch gelesen haben =)
Sehr gerne <3
Winterliche Grüße
Vivka