Die Wächter / John Grisham

Samstag, 25. April 2020

#rezensionsexemplar
Inhalt
In Seabrook, Florida wird der junge Anwalt Keith Russo erschossen. Der Mörder hinterlässt keine Spuren. Es gibt keine Zeugen, keine Verdächtigen, kein Motiv. Trotzdem wird Quincy Miller verhaftet, ein junger Afroamerikaner, der früher zu den Klienten des Anwalts zählte. Miller wird zum Tode verurteilt und sitzt 22 Jahre im Gefängnis. Dann schreibt er einen Brief an die Guardian Ministries, einen Zusammenschluss von Anwälten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, unschuldig Verurteilte zu rehabilitieren. Cullen Post übernimmt seinen Fall. Er ahnt nicht, dass er sich damit in Lebensgefahr begibt.

Meine Meinung
Ich bin ein Fan von Grishams Büchern, vor allen denjenigen, in denen es sich um (unschuldige) Todeskandiaten dreht. Spannend, interessant und immer mit einer Würze von Kritik am System. Daher habe ich Die Wächter gerne aufgeschlagen und habe gehofft, auch hier wieder ein tolles Buch vorzufinden.

Und ja, ich wurde nicht enttäuscht. Dennoch ist dieses Buch von Grisham anders und irgendwie auch nicht. Denn ich habe schon länger den Eindruck, dass seine Bücher ruhiger, weniger komplex und kompliziert geworden sind, was nicht unbedingt eine Kritik darstellen soll. Ich empfinde sie nur mittlerweile mehr als ruhige, oftmals recht sachliche Nacherzählung von Gegebenheit und so ging es mir eben auch mit Die Wächer, welches mir dennoch oder vielleicht auch gerade deswegen gefallen hat. 

Es geht vor allem um Quincy Miller, der vermeintlich unschuldig im Todestrakt sitzt und um Cullen Post, ein Anwalt der Organisation Guardian Ministries, die sich der Sache annehmen. Wir fallen in eine tiefen Dschungel aus Lügen, Intrigen und Verschwörungen, Sicher ist nur eins, nichts ist so wie es scheint und Quincy war und ist ein perfektes Opfer der Justiz. So richtig spannend wird es, finde ich nirgends. Die Handlung weist immer wieder spannende Aspekte auf, die man hätte ausbauen und zur Steigerung des Tempos hätte nutzen können, hat Grisham aber nicht. Aber mir gefällt gerade diese ruhige Erzählweise, es macht alles irgendwie realistischer, nachvollziehbarer.

Wir lernen auch noch andere Menschen kennen, die Post und seine Organisation vertreten und auch teilweise rehabilitieren können, diese tauchen aber oft nur kurz auf, verschwinden schnell wieder und unterstreichen einfach den Umfang, den Guardians Ministries leistet und das meistens ohne Geld. Es bietet ein umfassendes Bild von Posts Arbeit und was alles wichtig ist, wenn man solch einem Beruf nachgeht. Auch die Protagonisten sind alle sehr toll gezeichnet und waren für mich nachvollziehbar und logisch in die Geschichte integriert.

Kein überragend spannendes Meisterwerk, aber eine tolle Story, vor allem für alle, die sich für die Arbeit von gemeinnützigen Organisationen interessieren, die sich für unschuldig verurteilte Mörder einsetzen. Wie auch in vielen seinen Büchern wird hier eine pfefferige Unternote von Kritik am amerikanischen System deutlich, die oftmal nicht nur unterschwellig ist, sondern dem Leser auf den Seiten geradezu entgegen schreit.

Dieses Buch wird die Gemüter spalten, weil es sehr ruhig ist, keine großen dramatischen Spitzen aufweist und dennoch immer nah am Leser ist. Ich mochte es sehr, und kann nur sagen, macht euch am besten selbst ein Bild davon!

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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise kostenfrei von Heyne zur Verfügung gestellt, dies beeinflusst in keinster Weise meine Meinung und Bewertung!

2 Kommentare:

  1. Huhu,

    ich bin ebenfalls ein riesiger Grisham Fan und habe das Buch so so so sehr geliebt. Gerade diese ungewöhnliche Erzählweise hat einfach perfekt zu der Geschichte gepasst.

    LG
    Bettina

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    1. Oh ja, es ist auf jeden Fall besonders und ich fand es ja auch sehr gut gemacht! Bin gespannt, was da noch so kommen wird =)

      Frühlingshafte Grüße
      Vivka

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