Wenn die Welt in Dunkelheit versinkt

Samstag, 3. September 2016

Ich hab letztens den dritten Band der "Metro"-Reihe von Dmitry Glukhovsky gelesen und zumindest ich fange bei solchen Büchern oft an nachzudenken. Ich meine wie unwahrscheinlich ist denn dieses Szenario, was Gluhovsky dort beschreibt? Dass die Welt sich durch Atombomben selbst den Erdboden gleichmacht? Und das durch Zufall einige wenige Menschen überleben, wie diejenigen in dem Buch, die sich rechtzeitig in die Moskauer Metro retten konnten und dort unten abgeschirmt wie im Bunker die Strahlung überleben. So wahnsinnig unwahrscheinlich ist das ja alles nicht. Gerade in dem heutigen Zeitalter, im 21. Jahrhundert!, wo Menschen wegen nichts quasi abgeschlachtet und verurteilt werden. Es herrscht auf so vielen Orten der Welt Krieg und Verfolgung und ich rede nicht nur von den Krisenherden Iran, Irak, Syrien oder Süd- und Nordkorea sondern auch von Russland und der Türkei. Wie haben lange lange Zeit von einem gemeinsamen Europa, vielleicht sogar einer gemeinsamen Welt geträumt, aber am Ende bleibt davon nichts außer ein paar Staubkrumen. Europa teilt sich wieder, die EU zerfällt, Grenzen werden wieder gezogen und teilweise dicht gemacht. In wie vielen Ländern der Welt herrscht wieder die Diktatur? In wie vielen Ländern der Welt werden Menschen unterdrückt? In wie vielen Ländern der Welt gilt aus der Rolle fallen als Todesurteil? Und das im 21. Jahrhundert! Die Welt selbst vernichtet sich. Nein, nicht die Welt, die Menschen, die auf ihr leben. Und wir zerstören sie nicht nur durch unser Verhalten der Natur, der Umwelt und uns selbst gegenüber, sondern auch durch dieses Machtstreben, das Gewicht das auf dem Satz liegt: Macht regiert die Welt. Wie viele Menschen streben genau danach und unterdrücken ein ganzes Land und treiben es in den Ruin, denn am Ende bleibt nicht mehr als Schutt und Staub. Die Länder rüsten auf statt ab, aber ich habe es noch nie verstanden. Wenn jemand eine Atombombe als "Schutz" zündet, was hat er davon? Am Ende zerstört die Strahlung so viel mehr als einen kleinen punktuellen Ort! Es kann die ganze Welt zerstören und wir haben an Tschernobyl sehen wie lange es dauern kann, bis die Strahlung auch nur minimal zurück geht, da ist dann nichts mehr mit leben auf der Oberfläche, da bleiben nur Orte wie die Moskauer Metro und ähnliche. Wir sind so weit in unserer Entwiclung und trotzdem stehen wir jeden Tag am Abgrund, einen Abgrund, von dem es vielleicht kein zurück mehr gibt, wenn es alles erstmal eskaliert ist. Aber ich hoffe auch jeden Tag, dass es noch nicht so weit ist und das wir noch sehr lange in Frieden leben dürfen!
Denn eines ist mal auch klar, so wie die Russen in dem Buch "Metro 2033" möchte ich nicht leben! Eingepfercht in dunkle Tunnel, ohne Frischluft, ohne Gras unter den Füßen, ohne Sonne im Gesicht ... existieren, ohne zu leben! Und sogar dort bildet sich wieder das Gesetz der Macht, denn scheinbar kann der Mensch sich am Ende immer nur selbst zerstören, egal wie lange es dauert, irgendwann scheint sich jede Epoche am Ende auszulöschen und macht Platz für die nächste. Wie ein endloser Kreislauf. Seit Anbeginn der Zeit ...

Zu den Büchern:

Metro 2033

Es ist das Jahr 2033. Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Moskau ist eine Geisterstadt, bevölkert von Mutanten und Ungeheuern. Die wenigen verbliebenen Menschen haben sich in das weit verzweigte U-Bahn-Netz der Hauptstadt zurückgezogen und dort die skurrilsten Gesellschaftsformen entwickelt. Sie leben unter ständiger Bedrohung der monströsen Wesen, die versuchen, von oben in die Metro einzudringen ... Dies ist die Geschichte des jungen Artjom, der sich auf eine abenteuerliche Reise durch die U-Bahn-Tunnel macht, auf der Suche nach einem geheimnisvollen Objekt, das die Menschheit vor der endgültigen Vernichtung bewahren soll.

Metro 2034
An der Station Sewastopolskaja, die seit Tagen von der Verbindung zur Großen Metro abgeschnitten ist, taucht der geheimnisvolle Brigadier Hunter auf. Er nimmt den einsamen Kampf gegen die dunkle Bedrohung auf, der sich die Bewohner der Metro gegenübersehen, und bricht zu einer gefährlichen Expedition in die Tiefen des Tunnelsystems auf. An seiner Seite steht Homer, ein alter, erfahrener Stationsbewohner, der die Metro und ihre Legenden kennt wie kein anderer – und der seine Lebensaufgabe darin sieht, ihre Geschichte aufzuschreiben. Als die beiden auf die 17-jährige Sascha treffen, glaubt Homer, er habe in dem gebrochenen Helden und dem Mädchen das perfekte Paar für sein Epos gefunden – aber er darf sie in der Gefahr keine Sekunde aus den Augen lassen.

 Metro 2035

Seit ein verheerender Atomkrieg zwanzig Jahre zuvor die Erde verwüstet hat, haben die Menschen in den Tiefen der Metro-Netze eine neue Zivilisation errichtet. Doch die vermeintliche Sicherheit der U-Bahn-Schächte trügt: Zwei Jahre, nachdem Artjom die Bewohner der Moskauer Metro gerettet hat, gefährden Seuchen die Nahrungsmittelversorgung, und ideologische Konflikte drohen zu eskalieren. Die einzige Rettung scheint in einer Rückkehr an die Oberfläche zu liegen. Aber ist das überhaupt noch möglich? Wider alle Vernunft begibt sich Artjom auf eine lebensbedrohliche Reise durch eine Welt, deren mysteriöses Schweigen ein furchtbares Geheimnis birgt …

5 Kommentare:

  1. Sehr schön, wie du das beschreibst. So geht es mir nämlich auch, wir sind nicht weit von diesem Szenario weg und vielleicht ist es auch das, was uns Glukhovsky damit sagen will? Leider werden die Machthaber dieser Welt nicht auf ihn hören :(

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    1. Danke! Ja, vlt sogar näher als wir selbst ahnen, aber denen da oben ist das egal, Hauptsache sie haben ihre Machtposition und können regieren und Geld scheffeln =(

      Es ist ja auch nicht das erste Buch bzw der erste Film bzw die erste Serie, die das darstellt, lernen könnten wir so viel daraus, aber die, die es betrifft, interessiert das natürlich nicht. =(

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    2. Wie in Metro2035 wird es wohl so sein, dass sich die da oben in ihre Bunker retten können und weiterhin ein schönes Leben führen. Das Volk wird dann leider das Nachsehen haben :/ Aber solange sie ihre eigene Haut retten können ist ja alles gut... :(

      Stimmt, es wurde uns schon so oft vor Augen geführt. Ausserdem ist es doch schon so oft passiert: Fukushima, Hiroshima, Tschernobyl... und trotzdem machen sie genau gleich weiter. Wie auf einem Karussel irgendwie.

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    3. Jep, das denke ich, immer auf den eigenen Vorteil und mir sowieso das meiste! Das ist aber eben auch der Grund, warum die Menschheit zu Grunde geht (gehen wird)!

      Haha was hat die auch diese Katastrophen bedeutet? Nichts! Am Ende trifft es immer die, die am wenigsten dafür können! Daher ... wird es immer so weiter gehen. =(

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    4. So sehe ich das auch. Davor kann und sollte man wohl nicht die Augen verschliessen. Vielleicht gibt es irgendwann irgendwo ein Paradies, aber ob wir das noch erleben werden, glaube ich leider nicht :/

      Genau, es trifft immer die Armen, Schwachen, Kranken. Alle, die sich nach oben durchboxen, denen geht es gut. Dafür sorgen sie schon. Wenn ein paar andere dafür leiden müssen - wen interessierts? :/

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