#rezensionsexemplar
»Station am Horizont« erzählt vom Lebemann und Rennfahrer Kai, von
Männerfreundschaft und Rivalität, von drei Frauen, von Ruhelosigkeit und
Exzess in einer trägen, verwöhnten Gesellschaft. Es ist der vielleicht
schönste der frühen Romane Remarques, eine Verknüpfung von
Liebesgeschichte, mondänem Gesellschaftsleben, Autorennen und exquisiten
Dialogen. Ein Buch, das viele interessante Querverbindungen zu späteren
Werken des Autors aufweist. Meine Meinung
Meine Liebe zu Remarque begann tatsächlich in der Schule, denn sein Werk Im Westen nichts Neues hat mich nachhaltig und zutiefst geprägt. Das einzige Schulbuch, welches ich wirklich gerne gelesen habe und das noch heute in meinem Regal steht. Also wollte ich mehr Remarque lesen, aber Station am Horizont hat mich leider nicht begeistert.
Allen voran liegt das an der Art, in der der frühere Remarque schrieb. So gestelzt, unnötig abgehoben und einfach ... schwer zu lesen. Wir wissen, dass er schreiben kann, aber hier wollte er es auf unnötige Weise hervorheben und macht alles viel zu kompliziert. Zwischendurch war ich sogar geneigt, es abzubrechen, hab es dann aber doch immer weiter geschafft.
Und dabei mag ich eigentlich die Idee dahinter. Kai als Mensch, den es immer vorwärts treibt und nicht wirklich weiß, was er im Leben möchte. Beruflich wie privat und sinnbildlich zwischen drei Frauen steht, die seine Zerrissenheit noch betonen sollen. Aber auch Kritik an die Gesellschaft, ihre Oberflächlichkeit und den immer vorherrschenden Druck beweisen zu müssen, der Beste zu sein. Es hätte so viel daraus werden können, am Ende war ich aber leider absolut nicht glücklich.
Es ist ein ewig hin und her, oftmals folgt die Story keinen geraden Linie, wobei, doch, aber dabei ist sie so sprunghaft wie Kais Gedanken und Taten. Ruppig, wenig fließend liest sich das ganze und macht es schwierig zu folgen. Dazu die unglaublich gestelzte Sprache und den Drang beweisen zu müssen schreiebn zu können. Etwas, was man dem frühreren Remarque durchaus verzeihen kann, nach Werken wie eben Im Westen nichts Neues aber unglaublich wehtut. Vielleicht habe ich einfach zu viel erwartet, ich weiß es nicht.
Für mich war es interessant und ich werde sicherlich auch noch die anderen Werke von Remarque lesen, auch wenn dieses hier mich nicht so sehr begeistern konnte, aber irgendwo muss sich die Schreibweise, die Denkweise, die unglaubliche Schaffenskunst wie bei Im Westen nichts Neues ja noch verstecken. Ich bin gespannt und schaut auf jeden Fall selbst in seine Bücher hinein, vielleicht ist es genau die Kunst, die ihr in Büchern sucht, denn Remarque ist ein Meister seines Fachs!
#werbung-Links
Station am Horizont / Erich Maria Remarque / KiWi
weitere Rezensionen aus diesem Blog
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise kostenfrei von KiWi via Netgalley zur Verfügung gestellt, dies beeinflusst in keinster Weise meine Meinung und Bewertung!
Hallo liebe Vivka,
AntwortenLöschenich glaube, "Im Westen nichts Neues" steht auf irgendeiner Klassiker-Wunschliste von mir - wir haben in der Schule damals nur einen Auszug gelesen, meine ich. Dass es dir damals so gefallen hat, macht mich jetzt doch nochmal neugierig, vielleicht sollte ich endlich mal zu dem Buch greifen!
Liebe Grüße ♥
Es ist wirklich das einzige Schulbuch, was ich wirklich faszinierend fand und bis heute in meinem Regal steht. Ich müsste es vlt mal wieder lesen, aber ich hoffe, es wird dir gefallen, wenn du es liest. Es ist keine leichte Kost, aber ich fand es sehr beindruckend damamsl im Umgang mit eben den Kriegsthemen etc.
LöschenWinterliche Grüße
Vivka