Der Tag, an dem die Motorsportfamilie zusammen rückte / Repost

Montag, 31. August 2020

Dieser Beitrag ist bereits am 01. September 2019 im Blog Racings dreams fly high erschienen, da dieser Blog allerdings still gelegt und bald deaktiviert wird, möchte ich diesen nun hier noch einmal veröffentlichen, auch wenn es nicht wirklich zur Zielgruppe passt, aber es liegt mir sehr viel daran.

Ein Jahr nach dem schrecklichen Unfall von Anthoine Hubert. Du wirst niemals vergessen sein. Nicht deine Freundlichkeit, deinen Mut, dein Charme, dein Talent - alles, was dich ausmacht. Ruhe in Frieden, Anthoine! 

Es wurde still am Samstag im Feature Race der Formel 2, als Anthoine Hubert in die Streckenbegrenzung kracht, zurück auf die Strecke geschleudert wurde und Juan-Manuel Correa nicht mehr ausweichen konnte. Der Atem der Motorsportwelt stockte. Und um 18 Uhr 35 war klar, dass Hubert seinen schweren Verletzungen erlegen war.

Hubert wurde nur 22 Jahre alt und macht der Welt wieder einmal klar, dass Motorsport auch in der heutigen Zeit noch immer gefährlich und nicht zu hundert Prozent sicher ist. Das war es nie, aber man vergisst es gerne. Lange Zeit war nichts mehr passiert, zuletzt der tödliche Unfall der Formel 2 von Jules Bianchi 2014, der die Motorsportwelt in Trauer riss und kurz danach Justin Wilson in der IndyCar. Wir haben viele schwere Unfälle erlebt, man erinnere sich an Robert Wickens und Sophia Flörsch im letzten Jahr, dieses Jahr unter anderem von Felix Rosenqvist, doch dank der mittlerweile unglaublich guten Sicherheit bleiben diese meistens vom tödlichen Ausgang bewahrt, aber leider nicht immer.

Jeder Rennfahrer weiß um das Risiko, wenn er oder sie in einen Rennwagen steigt, der Tod fährt auch heute immer noch mit, wenn auch nicht mehr so präsent. Dennoch ... manchmal geschieht das Undenkbare und gestern traf es einen jungen Franzosen, der sein Leben viel zu früh verlor. Und auch das zeigt, dass wir weiter für die Sicherheit kämpfen müssen! Dass ästhetische Dinge immer noch nichts in unserer Zeit zu suchen haben. Wie viele haben sich beschwert wie hässlich HALO sei, als es eingeführt wurde. Scheiß egal! Solange es Leben rettet, kann es aussehen wie es will und HALO hat Leben gerettet und das in gerade mal in zwei Jahren in der Formel 1. Und wir müssen weiter für die Sicherheit der Fahrer arbeiten, dass es noch seltener geschieht, dass jemand im Motorsport ums Leben kommt. Zu hundert Prozent wird der Sport nie sicher sein, außer wir fahren nur noch eRacing,

Bei all der Liebe zum Motorsport dürfen wir diese Seite niemals vergessen. Sie ist da, immer. So bald ein Rennfahrer in sein Auto oder auf sein Motorrad steigt, schwebt der Tod unsichtbar um ihn herum und das dürfen wir als Fans ebenfalls nie vergessen. Jeder, der Rennen fährt, weiß, was er für seinen Traum riskiert. Nämlich alltäglich sein Leben und dies dürfen wir niemals vergessen!

Und es fühlt sich gleichzeitig falsch und richtig an, dass bis auf die Formel 2 heute alle Rennserien fahren. Falsch, weil zumindest die Serien in Spa lange lange Runden an der Stelle vorbeifahren, an der Hubert sein viel zu junges Leben verlor. Und richtig, weil die Motorsportfamilie für ihn fährt. Fur Anthoine Hubert! Hier sind sie alle vereint, denn die Gefahr und die Liebe zu diesem Sport bringt sie alle zusammen, der Tod umso mehr. Und ich hoffe, es wird lange, sehr lange dauern, bis wir wieder jemanden auf diese Weise im Sport verlieren. Am besten niemals wieder, aber niemals gibt es im Motorsport wohl nicht, außer, dass es niemals absolut sicher ist.

Lasst uns heute in jeder fahrenden Rennserie in Runde  19 aufstehen und applaudieren. Für Anthoine. Für seinen gelebten Traum. Lasst ihn weiterleben und als Teil dieser riesigen Motorsportfamilie ehren.

Und lasst uns ebenso an Correa denken, dass er physisch und psychisch durch diese Zeit kommt. Ich mag mir nicht vorstellen, wie er sich fühlen muss. Genauso wie die Freunde und Familie von Hubert. Wenn ich mich schon so beschissen fühle, wie muss es erst ihnen gehen?

Dies ist die dunkle Seite des Motorsports, den wir so sehr lieben. Die Seite, die niemand sehen möchte. Die wir alle gerne vergessen. Die war aber niemals vergessen dürfen. Lasst uns zusammenstehen! Für Hubert! Für Bianchi! Für Wilson! Für Senna! Für alle, die jemals ihr Leben im Motorsport oder am Rande der Rennstrecken verloren!

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