Der Weizen gedeiht im Süden / Erik D. Schulz

#rezensionsexemplar

Inhalt

Ein Atomkrieg hat das Leben in der nördlichen Hemisphäre vernichtet. In einem hochtechnisierten Bunker in den Schweizer Alpen hoffen 300 Überlebende auf eine Zukunft. Doch Getreidepest und ein soziopathischer Killer nehmen dem Bunker die Lebensgrundlagen. Verzweifelt wagt Dr. Oliver Bertram zusammen mit seiner Tochter und einer kleinen Gruppe die gefährliche Flucht hinaus in den nuklearen Winter. Ihr Ziel ist Afrika, der einzige Ort, an dem menschenwürdiges Leben noch möglich scheint. Eine lange Reise durch einen lebensfeindlichen Kontinent liegt vor ihnen, die die Flüchtlinge nicht ohne Opfer hinter sich bringen können.

Meine Meinung

Natürlich hat mir das Buch zur Auswahl besonders gefallen, weil es nach einem Atomkrieg spielt. Ihr alle wisst, wie sehr mich das Thema Tschernobyl fasziniert und auch alles, was in irgendeinem Zusammenhangt steht, was nach Atomkatastrophen passieren kann. Und ich ahnte nicht, wie gut dieses Buch sein würde. Denn das ist - mega gut!

Nach einer Atomkatastrophe haben sich einige Überlebende, die es sich im Vorfeld leisten konnten oder herausragende Fähigkeiten auf einem Gebiet haben, sich Schutzräume in einem Bunker in der Schweiz erkauft. Doch das Leben dort ist nicht einfach. Klaustrophobisch. Beengend. Bedrückend. Alle haben Familie und Freunde verloren. Die Welt ist quasi erfroren und die Menschheit auf bestimmten Kontinenten geradezu ausgestorben. Und niemand weiß so genau, was mit der Strahlung ist. Doch dann geschehen verschiedene Dinge im Bunker und es stellt sich die Frage: Im Bunker sterben oder draußen?

Unsere Gruppe entscheidet sich für draußen und flieht. Was nicht einfach ist, denn niemand entkommt dem Bunker. Und draußen sieht es nicht viel besser aus. Meterhoher Schnee, Minusgrade bis zu 26 Grad und kein Leben. Dazu gefährliche Banden, die versuchen irgendwie zu überleben.

Es geht spannend los und es geht spannend weiter. Während der Handlung hat man kaum Zeit zum Atmen, gleichzeitig wachsen einem die Figuren sehr ans Herz und man hofft und fiebert mit und kann nicht fassen, was in der Welt vor sich geht. Aber ich persönlich denke, dass dieses Buch sehr realistisch ist und zwar in allen Belangen. So traurig es klingen mag, aber so kann ich mir zu 100% eine Welt nach einer Atomkatastrophe vorstellen und es ist beängstigend, vielleicht zieht es einen deshalb so in den Bann, weil man genau weiß, genauso könnte es wirklich passieren. 

Menschen werden zu Helden. Menschen werden zu Monstern. Nur wegen einer Atomkatastrohe werden Egomanen sich nicht plötzlich zu mitfühlenden Menschen wandeln, im Gegenteil und genau die menschlichen Aspekte sich hier so gut definiert wie auch die Beschreibung und Entwicklung der Welt in all ihrer atmosphärischen Einzelheiten im Bunker, in Europa und dann auch in Afrika. 

Ich bin absolut begeistert und fasziniert von diesem Buch, liebe Figurenentwicklung, Storybuilding und Weltenaufbau sehr und werde mir das Buch definitiv noch als Print fürs Regal holen, denn holy, es hat mich erwischt. Es ist grandios und ich finde es auf eine Weise faszinierend wie ich hoffe, dass das die Welt niemals erleben wird! 

Wir finden hier Verzweiflung und Hoffnung. Wir finden Spannung und Dramatik. Wir finden moralische und politische Ansätze, die zu keinem Zeitpunkt belehrend sind. Wir finden in dieser Geschichte so viel, dass sie uns aufwühlt und zum Nachdenken bringt. Das Buch hat mich erfasst und gefesselt und nicht mehr losgelassen, auch jetzt noch nicht, es hallt nach und wird noch eine Weile nachhallen. Auf gute, aber auch beängstigende Weise, wenn man sich die Welt da draußen anguckt. Lest es und findet heraus, welche Wahl würdet ihr treffen? Im Bunker sicher sterben oder draußen eine minimale Chance ergreifen, die nicht alle überleben werden?

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Der Weizen gedeiht im Süden / Erik D. Schulz / Acabus Verlag

Erik D. Schulz 
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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise kostenfrei von Acabus via Netgalley zur Verfügung gestellt, dies beeinflusst in keinster Weise meine Meinung und Bewertung!