Der fürsorgliche Mr. Cave / Matt Haig

Dienstag, 1. Februar 2022

#rezensionsexemplar
Inhalt
Wann wird Liebe zu Besessenheit?
Drei Mal schon musste Antiquitätenhändler Terence Cave den Verlust eines geliebten Menschen verkraften: erst den Selbstmord seiner Mutter, dann den Mord an seiner Frau, und schließlich den tragischen Tod seines Sohnes Reuben. Geblieben ist ihm nur noch seine Tochter Byrony, Reubens Zwillingsschwester – und das Gefühl, dass ihm alle genommen werden, die er liebt.
Umso verzweifelter versucht Terence nun, seine wunderschöne Tochter vor jeder Gefahr zu schützen, koste es, was es wolle! Doch die 15-jährige Byrony riskiert immer mehr, um aus dem goldenen Käfig ihres Vaters auszubrechen, und Terence muss sich fragen, ob er sie wirklich nur beschützen will?

Meine Meinung
Dieses Buch ... war mir tatsächlich zu viel beim Lesen. Ich fand ja schon Haigs letztes Buch nicht gut, dieses hier leider noch weniger. Zu übergriffig, zu viel Besessenheit, zu viel unlogisches Verhalten, was durchaus in der Geschichte des Buches wieder logisch war, mir aber dennoch immer einen Schritt zu viel. Kein angenehmes Lesevergnügen und immer wieder kurz vorm Punkt, dieses Buch einfach abzubrechen.
 
Zunächst war mir der Schreibstil etwas suspekt, da Mr. Crave quasi selbst erzählt, was im Buch passiert. Er erzählt uns oder eigentlich seiner Tochter Byrony, was passiert ist und was ihn dazu getrieben hat, so zu werden und zu handeln wie er es im Laufe des Buches tut, was für mich sehr gewöhungsbedürftig war und auch eher nicht gefallen hat. Keine Ahnung, ob es am Charakter Mr. Cave liegt oder ob mir die Erzählweise generell nicht liegt, ist schwer zu sagen.
 
Aber auch die Thematik an sich. Klar, es soll genau darum gehen, dass die absolute Obsession und Besessenheit um die Sicherheit seiner Tochter hier dargestellt wird, aber es war mir auf jeder Seite und vor allem nach einigen Kapiteln einfach zu viel. Und ich weiß´nicht so ganz, was uns das Buch eigentlich mitgeben will. 
 
"War es möglich, dass hinter dem Wunsch, jemanden zu beschützen, der Wunsch stand, diesen Menschen zu besitzen? Hinter dem Wunsch, einen Menschen im Arm zu halten, der Wunsch, ihn fest an sich zu pressen? Hinter dem Wunsch, zu lieben, der Wunsch zu zerstören?"
 
Dieses Zitat ist mir besonders im Kopf geblieben, den es beschreibt ganz gut den Zustand von Mr. Cave und dem Buch. Liebe die zu Besessenheit wird durch verschiedene Vorkomnisse, die ich aus Spoilergründen nicht weiter beschreiben möchte. Liebe zu Erpressung und Entfremdung wird ohne das die handelnde Person begreifen kann wie schlimm und schädlich dies ist, dem Leser aber bereits nach ein paar Seiten im Buch klar wird.
 
Mir war das aber alles zu viel. Mir war alles zu negativ, zu sehr besessen und zu wenig Erkenntnis. Vielleicht war das genau Matt Haigs Intention, mir jedoch hat es überhaupt nicht zugesagt. Leider nun schon das zweite Buch hintereinander, welches mir nicht gefallen hat. Ich denke, dass andere Leser*innen durchaus ihren Spaß hieran haben werden, aber für mich war es einfach so gar nichts.
 
Ich konnte zu keinem Zeitpunkt Sympathien für Mr. Cave entdecken, für seine Tochter und seine Schwiegermutter dagegen sehr, dennoch konnte es das Buch für mich nicht retten. Gerade auch die Geschehnisse zum Ende hin waren mir dann noch ein Tüpfelchen zu viel auf dem eh schon zu viel Berg der Intensität des Besitzes und des Einpressen in eine Form von jemanden, den man liebt. Mag sein, dass es das alles gibt, aber als doch eher fiktiver Roman war es mir dann einfach ... ich weiß, ich sagte es bereits ... aber zu viel. Macht euch am besten selbst ein Bild, ab heute gibt es das Buch im deutschen Buchhandel.

#werbung-Links
Der fürsorgliche Mr. Cave / Matt Haig / Droemer
weitere Rezensionen aus diesem Blog

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise kostenfrei von Droemer via Netgalley zur Verfügung gestellt, dies beeinflusst in keinster Weise meine Meinung und Bewertung!

2 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Das ist natürlich sehr schade! Aber ich kann deine Kritik nachvollziehen, auch wenn ich das Buch nicht gelesen habe.
    Für mich klingt der Klappentext so, als ginge es darum, dass die Angst vor dem Verlust eines geliebten Menschen einen dazu treibt, so eine obsessive Kontrolle auszuführen. Ich dachte jetzt eigentlich, dass Matt Haig das in der Story vor allem rüberbringen wollte. Scheinbar war das aber nicht so...
    Ob ich es lesen werde, weiß ich noch nicht.

    Liebste Grüße, Aleshanee

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Er hat schon durchaus die Brücke gezogen, was seinen Protagonisten so weit getrieben hab, aber mir persönlich war das nicht wirklich gut verpackt. Vlt tue ich dem Buch unrecht und voll viele finden es gut, genauso wie schon Die Mitternachtsbibliothek, welches ich nicht gut fand, aber alle gefeiert haben. Aber ich bin anderes von Haig gewöhnt und keine Ahnung, war mir einfach zu krass, krass, krass und zu wenig drum herum ausgearbeitet irgendwie ...

      Flauschige Grüße
      Vivka

      Löschen

Mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und von Google weiterverarbeitet werden.

Weitere Informationen findest Du hier:

Hier findest Du die Datenschutzerklärung von Google:
Datenschutzerklärung von Google/Blogger

Hier findest Du die Datenschutzerklärung von dieser Website:
Datenschutzerklärung von A winter story