Warum mich das Leben manchmal überfordert

Freitag, 8. Februar 2019

Mittwoch. 11 Uhr. Ich habe diese Woche Urlaub und denke zu viel. Also eigentlich wie immer, wenn ich mehrere Tage am Stück frei habe. Warum ist das so? Ich weiß es nicht ... aber ich will zu viel. Wollte schon immer zu viel. Und ich will es perfekt. Zu perfekt. Und stecke doch (gefühlt) zu wenig Zeit in alles.

Ich habe zwei Blogs, ein YouTube-Kanal und mehrere geplante Buchprojekte. Daneben meine Arbeit, Lesen, Freund, Freunde und andere Dinge des Lebens. Meistens arrangiere ich mich damit, aber jetzt, in meiner freien Zeit denke ich zu viel darüber nach. Ich komme nicht voran, ich stecke zu wenig Detail, zu wenig Liebe in meine Hobbys.

Ich schreibe Blogbeiträge für zwei Blogs. In einem poste ich zweimal die Woche, in diesem hier sogar nahezu jeden Tag. Warum? Keine Ahnung. Ich habe lange überlegt, auch für A winter story nur noch an bestimmten Tagen in der Woche zu bloggen, aber das funktioniert für mich nicht. Zu viele Grenzen, zu viel Einengung, zu viele Ausnahmen, wenn an bestimmten Tagen was aus der Reihe tanzt. Damit kommt mein Monk-Gen nicht klar. Also weiter ... jeden Tag, oder zumindest dann, wenn ich was habe und Zeit zum Bloggen hatte ... aber Themen gibt es genug, Rezensionsexemplare habe ich immer. Auch hier muss ich eine Grenze ziehen, zu viel bedeuten zu viel Druck, aber ehrlich, wenn ich arbeiten gehen stört mich das nicht, habe ja genug Zeit beim Pendeln rumzubringen, so etwa 4 bis 5 Stunden am Tag!

Aber zurück zum Thema Blog. Ich trete mit Racings dreams fly high auf der Stelle, jetzt schon. Ich liebe diesen Blog, ich liebe den Motorsport, ich würde gerne dort meine Träume verwirklichen. Aber ich stecke gefühlt zu wenig Arbeit dort hinein, zu wenig Recherche, zu einfache Blogposts. Und immer wieder der Gedanke, ich muss noch an meine Projekten weiterschreiben, an A winter story und für YouTube aufnehmen.

Bei A winter story habe ich genau das gleiche Gefühl. Zu wenig Zeit, zu wenig Detail, zu wenig Mühe. Meine Blogposts sind ein chaotisches Durcheinander. Meistens liebe ich das, manchmal fressen mich die Zweifel geradezu auf. Aber beides aufgeben kann ich nicht. Ich liebe es! Ich habe immer noch die Hoffnung, beides irgendwie für andere zu verwirklichen. Andere zu erreichen. Die Arbeit lebendig werden zu lassen. Wenn nur nicht diese Zweifell wären ... die Zweifel zu wenig zu tun um vorankommen zu dürfen. Dürfen! Schon allein an dieser Formulierung seht ihr wie verkorkst ich bin!

Und dann ist da YouTube. Dieses Projekt ist entstanden, als ich lange zu Hause war. Zeit hatte. Langeweile hatte. Das Zocken für mich wieder entdeckt habe. Dieses Projekt hat sich völlig verselbstständigt. Ich habe dort so viele Linien, so viele Konzepte, alle liebe ich, alle treiben mich in den Wahnsinn. Ich konzentriere mich zu wenig auf die Technik, auf die Qualität, auf das Schneiden. Ich will allen gerecht werden, jedes Projekt fertigstellen, am liebsten drei Videos pro Tag posten. Warum? Weil ich so viele Ideen habe, so viele Entwürfe und die Zeit würde niemals ausreichen, alle entstehen zu lassen, aber ich versuche es und möchte immer noch mehr! Ich habe so viele Ideen in meinem Kopf und ich möchte sie alle mit euch teilen, und ich kann nicht loslassen. Ich kann einfach nicht loslassen und weniger machen!

Mein eigentlicher Traum war es immer, irgendwann ein Buch zu veröffentlichen. Nehmen wir jetzt mal meine Fantasynovellen aus, ich habe ein dickes Notizbuch voller Buchideen, alles im Young/New Adult Bereich mit ernsten Themen und im Handlungsrahmen des Motorsports. Ich liebe diese Ideen und ich möchte sie schreiben, aber auch hier beißt sich die Zeit die Motivation ab. Selbst wenn man pro Buch ein Jahr Entstehung rechnet, muss ich mit 15 Jahren für alles rechnen, aktuell, wer weiß, ob nicht noch was dazu kommt. Und dann kommen sofort die Zweifel ... habe ich dafür überhaupt noch genug Zeit?

Denn auch die aktuelle Situation mit den Augen belastet mich. Ja, wir halten die Krankheit momentan ganz gut auf, aber besser wird es nicht mehr, im Gegenteil. Am Ende steht das Wort blind und davor habe ich Angst. Auch das lähmt mich. Wieso sollte ich so viel Zeit in etwas stecken, was am Ende umsonst war. Wenn ich nichts mehr sehe, kann ich YouTube vergessen ... die Blogs wohl auch ... das Schreiben ... zumindest im visuellen Betrachtungspunkt!

Und das Leben an sich. Ich fühle mich überfordert. Von Menschen. Der Gesellschaft. Den Druck, jemand zu sein. Dinge zu tun, die man hasst, um leben, essen, existieren zu können.  Ich denke zu viel, viel zu viel!

Vor allem habe ich noch ein anderes Problem, was genau dies alles zu einem Problem macht. Ich kann nicht nichts tun. Ich hasse es. Ich kann nicht loslassen und mich treiben lassen. Alles muss für mich ein Ziel haben, übrigens der Grund warum ich mit diesen ganzen endlosen Open World-Games nichts anfangen kann. Ich brauche einen Weg, ein Ziel, ein Ende. Nur dann kann ich mich wirklich darauf einlassen. Vor allem kann ich mich aber nicht entspannen, die Gedanken wandern weiter...

Ich bin perfektionistisch und hypersensibel. Das ist eine miserable Mischung. Aber das bin ich. Und irgendwie muss ich damit im Leben klar kommen. Irgendwie!

6 Kommentare:

  1. Huhu Vivka,

    das geht mir so ziemlich genauso! Als ich noch Schülerin und danach Studentin war, hatte ich einfach so viel mehr Zeit, da fiel mir nie auf, wie viele Hobbys ich eigentlich habe - weil nichts zu kurz kam.
    Doch seit ich 40h die Woche arbeite, weiß ich gar nicht mehr, was ich zuerst machen soll. :( Daran bin ich auch schon ein paar Mal fast verzweifelt. Vieles, was mir früher unfassbar wichtig war, hat heute einfach kaum noch Platz in meinem Leben. Zumindest nicht in dem Umfang, den ich "brauche". :/ Eine gescheite Lösung kenne ich allerdings auch noch nicht... >.> Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich mein Zeitmanagement irgendwann so perfektioniert habe, das ich nichts mehr vermissen muss. :) Allerdings kommt man nicht drum herum - fürchte ich - dass eine zeitlang einige Hobbys zurückstecken müssen...

    LG Alica

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    1. Ja ganz schrecklich, ich habe den zweiten Blog offline genommen und alles ein wenig umstrukturiert, jetzt geht es gefühlt wieder ... meistens habe ich diese Zweifel und den Stress wirlkich nur, wenn ich frei habe und dadurch zu viel Zeit zum Nachdenken und ja ...

      Mal sehen, wie sich das alles entwickelt!

      Winterliche Grüße
      Vivka

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  2. Hallo Vivka,

    bei mir ist es gerade andersherum. Ich habe oft zu wenige Ideen, stecke fest oder hätte Zeit und Lust, um mich kreativ zu beschäftigen, doch die Inspiration streikt. Das ist wohl das andere Extrem.

    Das mit deinen Augen tut mir echt leid. Gibt es denn eine Möglichkeit, dass das Fortschreiten der Verschlechterung aufgehalten wird? Ist es unausweichlich, dass du bild wirst? Das stelle ich mir schrecklich vor. Du bist so eine liebe Person. Dass ausgerechnet du dich damit rumschlagen musst, ist einfach nicht fair.

    Pass auf dich auf, ja?

    Liebste Grüße
    Myna

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    1. Beides ist doof! Zu viele Ideen und zu wenige Ideen gleichermaßen, wenn es so leicht gehen würde, würde ich dir gerne ein paar abgeben <3

      Danke schön! Aufgehalten wird es ja aktuell, aber diese Behandlung mit dem Spritzen werde ich leider nie wieder loswerden und besser wirds eben nicht mehr ... Und es wird irgendwann aufs Blind sein hinaus laufen, leider ...

      Danke dir <3

      Winterliche Grüße
      Vivka

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  3. Hey Liebes,
    ich kenne das alles zu gut! Du bist also nicht alleine, wie du an den Kommentaren schon merkst. ;)
    Ich arbeite auch 40 Stunden in der Woche und habe so vieles, was ich machen möchte. Meine Blogposts (auch die Rezensionen) schreibe ich mittlerweile über mehrere Tage verteilt.
    Ich habe mir den Stress aus allem genommen. Ich mache täglich von allem ein wenig und dann ist es aber ordentlich. Mir geht es auch immer so, dass die Zeit viel zu schnell vorbei geht und ich das Gefühl habe nichts geschafft zu haben. Wenn doch die blöde Arbeit nicht wäre. Aber dann am Wochenende kann ich das aufholen, was ich in der Woche nicht geschafft habe.
    Ich gehe ganz fest davon aus, dass du dich noch organisiert bekommst. Auch wenn dein Augenlicht bald vielleicht weg sein könnte. Genieße den Augenblick und denk nicht darüber nach, was in der Zukunft passiert.

    Fühl dich gedrückt!!!

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    1. Na ja an sich geht es mir ja gut und ich mache mir keinen Stress, aber wnen ich frei habe, denke ich nach und das ist Gift für mich, schon immer gewesen, weil ich dann noch viel mehr Ideen habe und alles in Frage stelle und na ja ... ist wieder vorbei, wenn ich wieder arbeiten muss ^^"

      Danke dir <3

      Winterliche Grüße
      Vivka

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