Cleanland / Martin Schäuble

Sonntag, 28. Februar 2021

#rezensionsexemplar
Inhalt
Die 15-jährige Schilo wohnt in Cleanland – dem Land der Reinen. Dank moderner Technik und strenger Gesetze sind die Menschen hier geschützt vor Krankheiten aller Art. Nur eine einzige registrierte Freundin zu haben, rund um die Uhr überwacht zu werden und die eigene Großmutter nur durch eine Glasscheibe zu sehen – für Schilo ist das in Ordnung, Gesundheit hat nun mal ihren Preis. Doch dann erfährt die Familie ihrer Freundin die Härte des Regimes. Und Schilo verliebt sich in Toko, einen der Cleaner, die nachts Straßen und Gebäude desinfizieren müssen. Da begreift sie, wie hoch der Preis wirklich ist. Was ist wichtiger: die Gesundheit – oder die Freiheit? 

Meine Meinung
Cleanland ist das neuste und zweite Buch, welches ich von Martin Schäuble lese und auch wie schon Sein Reich finde ich das ganze Konstrukt für mich persönlich zu einfach gehalten. Nicht nur in der Satzstruktur sondern auch was die "Lösung" am Ende angeht, dennoch halte ich es für ein gutes Buch für junge Menschen oder solche, die nicht gerne komplizierte Sachverhalte lesen und sich trotzdem informieren wollen.
 
Es geht um die Stadt Cleanland, in der alles sauber ist. Desinfiziert und steril. Schilo lebt in dieser Stadt mit ihrer Mutter in einer kleiner Wohnung und ihrer Oma hinter einer Glasscheibe, denn sie muss geschützt werden durch ihr Alter. Draußen wird immer ein Schutzanzung gestragen, drinnen auch, immer mit Visir. Ständig wird alles desinfiziert, nachts werden die Wohnungen von sogenannten Cleanern gereinigt und, ja, richitg erraten, desinfiziert. Cleaner sind auch die einzigen, die in die Schutzräume dürfen, wo die zum Beispiel die Alten wohnen, so wie Schilos Oma.
 
Doch dann lernt sie den Cleaner ihrer Wohnung etwas besser kennen, ihre beste (und einzige, da nicht mehr zugelassen sind) Freundin gerät in Schwierigkeiten und ein kleiner Junge könnte sich selbst zerstören.
 
Ich für meinen Teil fühlte mich zu jedem Zeitpunkt unwohl, wenn ich daran denke, in Cleanland wohnen zu müssen. Natürlich mag diese Komstellation Sicherheit versprechen, aber ... dafür keine Freiehit. Ich möchte mich nicht nur mit einer (registrierten) Freundin treffen, Routen zum Spazierengehen oder Joggen buchen müssen, sogar die Bänke in den Parks muss man zuvor reserviert haben. Und wie einsam die Menschen in ihrem Schutzräumen sein müssen, auch wenn sie sich zumeist selbst entschieden haben. Nicht immer, denn Cleanland setzt ihre Gesetzte durch, nicht immer für die Bürger sondern für ihr Ziel. 
 
Also für mich ein durchaus interessantes Szenario, doch wie bereits schon oben erwähnt, es war mir wieder zu einfach konstruiert. Natürlich kann man sagen, dass ich gewohnt bin komplexe Sachbücher zu lesen und dieses Buch eher für jüngere Leser gemacht wurde, aber auch das Ende ... das war so ... nichtssagend. Viel zu einfach und für mein Gefühl nicht realistisch, aber das ist wahrscheinlich subjetktiv. Ich habe vielleicht mehr Antworten erwartet, aber die gibt es hier nicht wirklich. Nicht für den Subtext. Nicht für mich.

Dennoch ein interessantes Buch, wenn jüngere Leser oder Leser, die einfache Texte bevorzugen, in dieses Thema eingeführt werden können und eine klinisch reine Werlt erschaffen, in der es mehr Sicherheit, aber weniger Freiheit gibt. Denn am Ende läuft es immer darauf hinaus, was ist dir wichtiger: Sicherheit oder Freiheit?

#werbung-Links
Cleanland / Martin Schäuble / Fischer Verlag
Martin Schäuble 
weitere Rezensionen aus diesem Blog

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise kostenfrei vom Fischer Verlag zur Verfügung gestellt, dies beeinflusst in keinster Weise meine Meinung und Bewertung!

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Vivka,
    ich fand das Szenario, was Martin Schäuble hier aufgeworfen hat unglaublich spannend und vor allem auch sehr erschreckend. Es erinnert natürlich auch in einigen Punkten sehr an das, was wir zur Zeit erleben. Der Autor packt aber noch einiges oben drauf. Wie z.B. Flächen, die man mieten muss, die Schutzanzüge, die man nie ablegen soll, die Sache mit den isolierten Älteren, um nur mal einige Punkte zu nennen.

    Gerade der Anfang des Buches hat mir richtig gut gefallen. Was das Ende angeht, sind wir einer Meinung. Ich empfand das Ende als zu einfach und auch als viel zu schnell herbeigeholt. Ich wollte wissen, wie es weitergeht. Was es mit "der anderen Welt" auf sich hat.

    Da war für mich definitiv noch Potential nach oben vorhanden.

    Liebe Grüße
    Tanja

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das stimmt, es ist schon eine Dystopie, die sich an das anlehnt, was wir gerade erleben und mich hat diese Stadt tatsächlich abgestoßen. Ich möchte das nicht. Natürlich kenne ich es auch anders, aber ich weiß nicht, ob ich in so einer Welt jemals glücklich werden würde!

      Das Ende war, puh ... als wollte sich der Autor keine plausible Erklärung ausdenken wie es weitergeht, keine Ahnung ... so einfach kann man ja auch nicht in ein neues Leben rutschen, so ohne alles, fand ich sehr mau!

      Winterliche Grüße
      Vivka

      Löschen

Mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und von Google weiterverarbeitet werden.

Weitere Informationen findest Du hier:

Hier findest Du die Datenschutzerklärung von Google:
Datenschutzerklärung von Google/Blogger

Hier findest Du die Datenschutzerklärung von dieser Website:
Datenschutzerklärung von A winter story