Mercy Seat / Elizabeth H. Wintroph

Freitag, 12. Oktober 2018

Inhalt
Louisiana, die 1940er-Jahre, ein elektrischer Stuhl wird in die kleine Stadt St. Martinsville gebracht für die geplante Hinrichtung eines jungen Schwarzen namens Will, der ein weißes Mädchen vergewaltigt haben soll. In Wirklichkeit ist sie seine Geliebte gewesen, die sich aus Verzweiflung umgebracht hat und ihm nun nicht mehr helfen kann. Alle wissen, dass das Todesurteil ein Skandal ist, aber sogar Will selbst hat aus Trauer und Schuldgefühlen innerlich eingewilligt, und weiße Wutbürger drohen dem zweifelnden Staatsanwalt mit der Entführung seines Sohnes.

Erster Satz
Als Lane aus dem Tankstellenhäuschen tritt, wartet der Hund schon auf ihn.

Meine Meinung
Die Rezension zu diesem Buch fällt mir relativ schwer, aber dennoch möchte ich es versuchen. In meine Hände geraten ist diese Geschichte durch Janna von KeJas-Blogbuch als Teil eines Wanderbuches und ich versuche euch alle weiteren Rezensionen dieser Wandertour unten zu verlinken, sobald diese veröffentlicht sind!

Es geht hier um Will, der zur Todesstrafe verurteilt ist. Will, der schwarz ist. Will, dem niemand glaubt. Und dann sind da noch zahlreiche andere Figuren und da kommen wir direkt zum ersten schwierigen Punkt an diesem Buch. Denn es sind eindeutig zu viele Figuren, die in ihrer Geschichte zu oberflächlich bleiben. Alle! Ich fand es schwer, viele davon einzuordnen und sie zu verstehen, da man einfach nur Häppchen hingeworfen bekommen hat. Häppchen, die mir oft nicht ausreichten, um ein Verhältnis zu ihnen aufzubauen und das fand ich doch am Ende ein wenig schade. Vor allem, da die Figuren an sich sehr lebendig beschrieben wurden und man sie direkt neben sich stehen sehen konnte, aber die Gedankenwelt, die Hintergründe wurden mir persönlich einfach zu wenig ausgebaut.

Auch die Story ist einnehmend und atmosphärisch, dennoch passiert recht wenig und nach wie vor habe ich das Gefühl, dass so richtig eigentlich nichts passiert. Allein durch das Schicksal und ihrer Beschreibung schafft es die Autorin trotzdem zu fesseln und ein beklemmendes Gefühl zu erzeugen und nachzudenken. Und das ist wahrscheinlich das wichtigste in diesem Buch, denn wenn wir ehrlich sind, die Todesstrafe existiert nach wie vor.
Trotzdem hätte man hieraus mehr machen können! Ein paar Figuren weniger, ein paar Seiten mehr und ein wenig mehr Tiefe und Story hätten dem Buch definitiv gut getan, trotzdem absolut lesenswert!

Ein beklemmendes Bild der damaligen Gesellschaft, in der das Leben der Menschen verschiedene Wertigkeiten hatte und vor allem das Leben von Schwarzen nichts galt!

Buchdetails
Titel: Mercy Seat
Autor: Elizabeth H. Winthrop
Verlag: G. H. Beck
Preis: 22,00 € (Hardcover)
Seiten: 251
ISBN: 978-3-406-71904-2

Weitere Stimmen über den Wanderweg dieses Buches
KeJas-Blogbuch
Lovely Mix
Lesewelle

#werbung-Links
Mercy Seat / Elizabeth H. Winthrope / G. H. Beck
Elizabeth H. Winthrope
weitere Rezensionen aus diesem Blog

5 Kommentare:

  1. Hallo,
    endlich mal geschafft bei dir vorbeizuschauen.
    Ich kann das voll und ganz verstehen mit den Figuren. Bin da voll bei dir, denn auch mir hätte es besser gefallen wenn es vielleicht ein paar weniger gewesen wären oder zumindest das Buch etwas mehr Seiten gehabt hätte.
    Aber ansonsten hat es mir gefallen, denn das Thema ist wirklich wichtig.
    Schöne Rezension. :)
    Liebe Grüße
    Diana von lese-welle.de

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Jai, ich hänge auch hinterher, ich muss jetzt im Urlaub endlich mal alle besuchen ^^"

      Das Thema ist wirklich toll und es war auch abzüglich der Schwächen absolut beeindruckend!

      Vielen Dank und liebste Grüße
      Vivka

      Löschen
  2. Sorry, aber nun schaffe ich endlich einen Besuch bei dir und habe dich auch bereits unter meiner Rezi verlinkt <3

    Deine Kritik kann ich verstehen, würde aber gar nicht mal auf Protas verzichten, sondern die Geschichte verlängern. Es hätte gut und gerne 100 bis 200 Seiten mehr haben dürfen. Ich verstehe zwar dein Gefühl, das es einem so vorkommt als würde nicht viel Geschehen und dabei geschieht doch so viel. Unterschwellig, leise, schleichend

    Liebe Grüße (=

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Alles gut, ich hab auch noch keinen wirklich besucht, weil ich es zeitlich nicht hinbekomme, aber jetzt im Urlaub hoffentlich endlich =)

      Das so vieles im Subtext geschieht, wollte ich eigentlich rüberbringen, wahrscheinlich ist mir das einfach nicht gelungen, weil es war ja trotzdem unglaublich mitnehmen und fesselnd =)

      Liebste Grüße
      Vivka

      Löschen
    2. Mir fiel es auch schwer das Gelesene in passende Worte zu verpacken - aber vielleicht habe ich deine Rezi zu unaufmerksam gelesen ;) Das dich die Geschichte gepackt hat ging hervor, aber ich kommentiere auch immer gerne zu den genannten Kritikpunkten bei Rezensionen (=

      Löschen

Mit Absenden eines Kommentars und beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und von Google weiterverarbeitet werden.

Weitere Informationen findest Du hier:

Hier findest Du die Datenschutzerklärung von Google:
Datenschutzerklärung von Google/Blogger

Hier findest Du die Datenschutzerklärung von dieser Website:
Datenschutzerklärung von A winter story