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„Lange habe ich es regelrecht geheim gehalten (...). Ich hatte Angst. Angst vor Ablehnung, vor dem großen Stempel. Angst „Schwäche“ zu zeigen. Inzwischen weiß ich, dass ich stark bin.“ Mit diesen Worten hat sich die beliebte Bloggerin Victoria van Violence nicht nur ihren Fans, sondern unzähligen anderen Betroffenen als depressiv offenbart und damit ein Tabu gebrochen: Auch als erfolgreiche, schöne und bewunderte junge Frau kann man knallhart von einer Depression getroffen werden. Authentisch und bewegend erzählt Victoria von den ersten Anzeichen bis zu ihrer Selbsteinweisung und zeigt, dass eine Depression trotz aller dunklen Seiten auch dazu führen kann, sich mit dem eigenen Leben auseinanderzusetzen und sich Problemen zu stellen.
Meine Meinung
Lange
Zeit schon verfolge ich Victoria van Violence in den sozialen Medien.
Ich mag ihre Stellung zu gesellschaftskritischen Themen, ihre offene
Meinung und ihren Mut, dazu zu stehen. Wobei das eigentlich paradox ist,
dass man den Mut haben muss, offen zu seinen Mitmenschen zu sein!
Wie
immer muss ich am Anfang sagen, dass man eine Autobiografie an sich nur
in bestimmten Aspekten bewerten kann. Niemand kann und darf sich das
Recht herausnehmen ein Leben zu bewerten, daher werde ich darauf hier
auch nicht eingehen, sondern nur an das, was bewertbar ist!
Die
Autorin spricht anschaulich darüber, wie ihre Depressionen enstanden
sind, welche Wege dafür verantwortlich sind, wie sie und andere selbst
daran mitgewirkt haben. Bei jeder Person sind Depressionen anders und
dies ist die Geschichte von Victoria van Violence und ich kann sie sehr
gut nachvollziehen. Die Themen aus der Kindheit, die Überlastung in
einer hektischen, bunten Großstadt, der Zwang der Gesellschaft, die
Erdrückung in den sozialen Medien. Alles daran kann ich nachvollziehen
und verstehen. Victoria ist offen und ehrlich. Sie beschönigt nichts,
sie zieht aber auch nichts dramatisch heraus. Es ist wie es ist und das
ist beeindruckend. Generell wie jeder Mensch mit Depressionen alles
schafft, oder auch mal nicht.
Manche
Erzählstränge waren mir ein wenig abgehakt, es begann mit einer
bestimmten Erwartung oder auch eine Erwähnung, wurde im weiteren aber
nicht fortgeführt. Dies fand ich manchmal etwas seltsam, mindert aber
nicht der eindrucksvoller Schilderung eines Lebens mit Depressionen und
der Kampf dagegen. Die Selbsteinweisung, der Kampf gegen den eigenen
Geist, der Umgang mit der Öffentlichkeit. All dies und noch viel mehr
findet hier Platz und geleitet einen durch das Leben von Victoria van
Violence und lässt einen auch über das eigene Leben und das eigene
Verhalten nachdenken. Klar, ehrlich und dennoch hoffnungsvoll!
Es
ist flüssig und gut zu lesen, die Kapitel sind sinnvoll eingeteilt und
der Schreibstil klar und ehrlich. Nichts wird überdramatisiert oder
wirkt unrealistisch oder gekünstelt. Es ist ein Bericht über ein Leben
und genauso liest es sich auch.
Definitiv
eine klare Leseempfehlung für alle, die diese Gedanken haben, aber
gerade auch für Freunde, Bekannte und Verwandte, die vielleicht einfach
besser verstehen wollen.
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Meine Freundin, die Depression / Victoria van Violence / mvg
Victoria van Violence
weitere Rezensionen aus diesem Blog
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise kostenfrei von mvg zur Verfügung gestellt, dies beeinflusst in keinster Weise meine Meinung und Bewertung!
Das Buch klingt interessant. Sollte ich mir wohl auch mal näher anschauen und auf die Wunschliste setzen. Ich mag Autobiografien von Menschen mit psychischen Problemen - einfach, weil es auch mich selbst betrifft.
AntwortenLöschenLiebste Grüße
Myna
Definitiv, es ist definitiv interessant, auch wie Menschen ihre eigenen Wege gehen, mal besser mal schlechter. Man kann auch immer viel für sich selbst mitnehmen, wie ich finde!
LöschenFühl dich gedrückt!
Winterliche Grüße
Vivka