Meine Freundin, die Depression / Victoria van Violence

Samstag, 2. März 2019

#rezensionsexemplar
Inhalt
„Lange habe ich es regelrecht geheim gehalten (...). Ich hatte Angst. Angst vor Ablehnung, vor dem großen Stempel. Angst „Schwäche“ zu zeigen. Inzwischen weiß ich, dass ich stark bin.“ Mit diesen Worten hat sich die beliebte Bloggerin Victoria van Violence nicht nur ihren Fans, sondern unzähligen anderen Betroffenen als depressiv offenbart und damit ein Tabu gebrochen: Auch als erfolgreiche, schöne und bewunderte junge Frau kann man knallhart von einer Depression getroffen werden. Authentisch und bewegend erzählt Victoria von den ersten Anzeichen bis zu ihrer Selbsteinweisung und zeigt, dass eine Depression trotz aller dunklen Seiten auch dazu führen kann, sich mit dem eigenen Leben auseinanderzusetzen und sich Problemen zu stellen.

Meine Meinung
Lange Zeit schon verfolge ich Victoria van Violence in den sozialen Medien. Ich mag ihre Stellung zu gesellschaftskritischen Themen, ihre offene Meinung und ihren Mut, dazu zu stehen. Wobei das eigentlich paradox ist, dass man den Mut haben muss, offen zu seinen Mitmenschen zu sein!

Wie immer muss ich am Anfang sagen, dass man eine Autobiografie an sich nur in bestimmten Aspekten bewerten kann. Niemand kann und darf sich das Recht herausnehmen ein Leben zu bewerten, daher werde ich darauf hier auch nicht eingehen, sondern nur an das, was bewertbar ist!

Die Autorin spricht anschaulich darüber, wie ihre Depressionen enstanden sind, welche Wege dafür verantwortlich sind, wie sie und andere selbst daran mitgewirkt haben. Bei jeder Person sind Depressionen anders und dies ist die Geschichte von Victoria van Violence und ich kann sie sehr gut nachvollziehen. Die Themen aus der Kindheit, die Überlastung in einer hektischen, bunten Großstadt, der Zwang der Gesellschaft, die Erdrückung in den sozialen Medien. Alles daran kann ich nachvollziehen und verstehen. Victoria ist offen und ehrlich. Sie beschönigt nichts, sie zieht aber auch nichts dramatisch heraus. Es ist wie es ist und das ist beeindruckend. Generell wie jeder Mensch mit Depressionen alles schafft, oder auch mal nicht. 

Manche Erzählstränge waren mir ein wenig abgehakt, es begann mit einer bestimmten Erwartung oder auch eine Erwähnung, wurde im weiteren aber nicht fortgeführt. Dies fand ich manchmal etwas seltsam, mindert aber nicht der eindrucksvoller Schilderung eines Lebens mit Depressionen und der Kampf dagegen. Die Selbsteinweisung, der Kampf gegen den eigenen Geist, der Umgang mit der Öffentlichkeit. All dies und noch viel mehr findet hier Platz und geleitet einen durch das Leben von Victoria van Violence und lässt einen auch über das eigene Leben und das eigene Verhalten nachdenken. Klar, ehrlich und dennoch hoffnungsvoll!

Es ist flüssig und gut zu lesen, die Kapitel sind sinnvoll eingeteilt und der Schreibstil klar und ehrlich. Nichts wird überdramatisiert oder wirkt unrealistisch oder gekünstelt. Es ist ein Bericht über ein Leben und genauso liest es sich auch.

Definitiv eine klare Leseempfehlung für alle, die diese Gedanken haben, aber gerade auch für Freunde, Bekannte und Verwandte, die vielleicht einfach besser verstehen wollen.

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Victoria van Violence
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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise kostenfrei von mvg zur Verfügung gestellt, dies beeinflusst in keinster Weise meine Meinung und Bewertung!

2 Kommentare:

  1. Das Buch klingt interessant. Sollte ich mir wohl auch mal näher anschauen und auf die Wunschliste setzen. Ich mag Autobiografien von Menschen mit psychischen Problemen - einfach, weil es auch mich selbst betrifft.

    Liebste Grüße
    Myna

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    1. Definitiv, es ist definitiv interessant, auch wie Menschen ihre eigenen Wege gehen, mal besser mal schlechter. Man kann auch immer viel für sich selbst mitnehmen, wie ich finde!

      Fühl dich gedrückt!

      Winterliche Grüße
      Vivka

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