Das Bekenntnis / John Grisham

Samstag, 9. November 2019

#rezensionsexemplar
Inhalt
Oktober 1946 in Clanton, Mississippi. Pete Banning ist einer der angesehensten Bürger der Stadt. Der hochdekorierte Kriegsveteran hat es als Oberhaupt einer alt eingesessenen Familie mit dem Anbau von Baumwolle zu Reichtum gebracht. Er ist ein aktives Mitglied der Kirche, ein loyaler Freund, ein guter Vater, ein verlässlicher Nachbar. Doch eines Morgens wendet sich das Blatt. Pete Banning steht in aller Früh auf, nimmt ein leichtes Frühstück zu sich, fährt zur Kirche und erschießt den Pfarrer. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Die Gemeinde ist erschüttert, und es gibt nur eine einzige Frage: Warum? Pete Banning aber schweigt. Sein einziger Kommentar lautet: »Ich habe nichts zu sagen.« Und auch als ihm die Todesstrafe droht, bricht er sein Schweigen nicht. Ein Aufsehen erregender Prozess beginnt, an dessen Ende in Clanton nichts mehr ist, wie es zuvor war.

Meine Meinung
Bei Büchern von John Grisham gibt es bei mir meist nur zwei Möglichkeiten: entweder ich liebe es oder ich finde es sterbenslangweilig. Dieses Buch hat es jedoch irgendwie geschafft, irgendwo dazwischen zu schweben, denn es hatte mitreißende Stellen und Seiten, die zwar nicht langweilig, aber auch nicht wirklich spannend waren. Also alles irgendwie dazwischen.

Pete Banning ist ein sehr eigenwilliger Charakter und auch das Buch ist recht eigenwillig, denn es wird nicht wirklich chronologisch erzählt. 

Der erste Abschnitt beschäftigt sich unmittelbar mit dem Mord und den Prozess rund um Pete. An sich ist dieser Teil recht nüchtern geschrieben, wird durch den fließenden Erzählstil aber dennoch nicht langweilig und man rutscht so durch die Seiten. Wirklich spannend wird es hier aber zu keiner Zeit, was ich schade finde, aber man hat sehr viel aus der Situation herausgeholt. Vor allem mit der Seite, dass Pete sich einfach nicht zu seinem Motiv äußern möchte und stoisch seinem Schicksal entgegen blickt. Alle Menschen fragen sich natürlich, warum, und auch als Leser kann man diese Frage und die Hoffnung auf irgendeine rationale Erklärtung einfach nicht aus dem Kopf verbannen.

Der zweite Part war dann der für mich tatsächlich spannendste. Wir sind mit Pete in dessen Soldatenlaufbahn und erleben seinen Alltag und seine Erlebnisse im Krieg. Vor allem interessant fand ich dabei den Todesmarsch von Bataan, den es wirklich gab und generell hält sich der Autor hier sehr an historische Fakten (soweit ich das mit meinem Wissen beurteilen kann) und habe diese Episode wirklich genossen zu lesen. Mich hat dieser mittlere Teil absolut begeistert und mitgerissen und hätte mir davon irgendwie mehr im Buch gewünscht.

Der letzte Part widmet sich dann dem Part nach dem ersten Teil, befasst sich aber eher mit der Vergangenheit, schließlich brennt die Frage nach Petes Gründen immer noch heißt im Herzen der Familie und auch des Lesers. Auch hier kommt für mich wieder wenig Spannung auf, liest sich aber dennoch flüssig und gut hintereinander weg, kann ich also nicht unbedingt kritisieren, war eben nur nicht wahnsinnig spannend. Dennoch schließt sich hier der Kreis und lässt den Leser befriedigt, oder auch nicht, zurück.

Alles in allem ist ein solides Buch, welches sich gut wegliest, aber die Spannung vermissen lässt. Ich habe mich beim Mittelteil´sehr gut aufgehoben gefühlt. weil mich die geschichtliche Thematik einfach interessiert, das ist aber stark Leserabhängig. Ich finde es schade, dass irgendwie alles recht flach bleibt und keine richtige Dynamik aufbaut, auch zu den Protagonisten kann ich keinerlei richtige Bindung aufbauen und die Auflösung ... na ja ... aber lest es am besten selbst und entscheidet wie ihr dieses Buch von Joh Grisham findet.

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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise kostenfrei von Heyne zur Verfügung gestellt, dies beeinflusst in keinster Weise meine Meinung und Bewertung!

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